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  • Garten_Nordkolleg

Mit der Veranstaltungsreihe »Literatur in der Lounge« stellt der Fachbereich »Literatur und Medien«  jüngere Literatur vor. An mehreren Abenden präsentieren Schriftsteller:innen ihre Werke und erzählen vom Schreiben, von Motiven, Motivationen und dem Leben als frei- oder nebenberufliche Autor:in.

Bekannte Autor:innen stehen neben weniger bekannten, moderne Erzählweisen neben traditionellen, fantastisches neben realistischem Erzählen, autobiografisch geprägte Romane neben reiner Fiktion. Jeder Abend dieser kleinen Reihe vermittelt einen Eindruck in die spannende Vielfalt zeitgenössischer Literatur.

BEGINN:  jeweils um 19.30 Uhr | Einlass 19.00 Uhr

EINTRITT: VVK 10,00 € | 7,00 € erm. [zzgl. VVK.-Gebühr 1,00 € | 0,70 €]
                    AK 12,00 € | 8,50 €

Tickets sind im Nordkolleg an der Abendkasse erhältlich. Eine Kartenreservierung vorab ist möglich per Mail an ticket[at]nordkolleg.de oder per Telefon unter 04331-143811.

Tickets können außerdem im Voraus ab vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung in der Buchhandlung Goeser, in der Coburg'schen Buchhandlung sowie in der Buchhandlung Liesegang in Rendsburg oder an der Rezeption des Nordkolleg erworben werden.

 

Weitere Informationen zur Lesereihe erhalten Sie direkt beim Nordkolleg Rendsburg bei Britta Lange: britta.lange(at)nordkolleg.de oder Katharina Noß: katharina.noss(at)nordkolleg.de| Telefon: 04331-143811.

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Buchcover von »Die erste halbe Stunde im Paradies«. Gelbe Schrift auf türkisem Hintergrund, in der unteren Hälfte hinter der Schrift ist ein zusammengerolltes Gürteltier.
Buchcover von »Sohn ohne Vater«. Ein schwarz-weiß Foto eines Mannes, darüber der Titel.
Buchcover von »Flusslinien«. Ein Flussufer mit verschiedenen Pflanzen im Vordergrund. Rechts fliegt eine Gans vorbei.

TERMINE

Buchcover von »Die erste halbe Stunde im Paradies«. Gelbe Schrift auf türkisem Hintergrund, in der unteren Hälfte hinter der Schrift ist ein zusammengerolltes Gürteltier.
Portrait von Janine Adomeit. Sie guckt direkt in die Kamera. Sie hat lange schwarze Haare, trägt eine Brille und ein helles Oberteil.
(c) Franziska Nehmer

Was bedeutet es, für einander da zu sein?

Als Kinder waren sich Anne und ihr älterer Bruder Kai sehr nah. Gemeinsam kümmerten sie sich jahrelang um ihre chronisch kranke Mutter, obwohl sie dafür noch viel zu jung waren. Doch das fröhliche, von Musik und Gesang erfüllte Familienleben zerbrach schließlich an der Krankheit. Mittlerweile ist Anne Anfang dreißig und Pharmavertreterin. Kontakt zu Kai hat sie keinen mehr – eigentlich hat sie zu niemandem so richtig Kontakt, abgesehen von den Ärzten in ihrem Reisegebiet, mit denen sie lange Gespräche über das Thema Schmerz führt. Denn Anne hat ein Ziel: Sie will umsteigen, von Beruhigungsmitteln auf das hochwirksame, aber umstrittene Schmerzmittel Fentanyl. Da meldet sich auf einmal Kai und bittet sie, ihn aus einer Entzugsklinik abzuholen. Zwischen den beiden ungleichen Geschwistern kommen nach jahrelangem Schweigen Dinge zur Sprache, die nicht nur die Vergangenheit, sondern auch Annes Traum, den Schmerz zu besiegen, in ein völlig neues Licht rücken. Kann Anne endlich verzeihen – ihrem Bruder und sich selbst?

Janine Adomeit, geboren 1983 in Köln, studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in München, lebt in Flensburg. Seit 2007 Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien sowie Teilnahmen an der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Autorenwerkstatt Prosa des LCB. Diverse Preise und Auszeichnungen. 2021 gründete sie in Flensburg die Lesereihe TRANSIT und ist seitdem auch als Literaturvermittlerin tätig. Ihr Debütroman »Vom Versuch, einen silbernen Aal zu fangen« erschien 2021 im dtv-Verlag. »Die erste halbe Stunde im Paradies« ist ihr zweiter Roman. 

Buchcover von »Sohn ohne Vater«. Ein schwarz-weiß Foto eines Mannes, darüber der Titel.
Portrait von Feridun Zaimoglu. Er sitzt, ganz in schwarz gekleidet, vor einer blass rot-orangenen Wand und sieht direkt in die Kamera.
(c) Melanie Grande

Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist. Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner Mutter, muss sie stützen – und am Grab des Vaters stehen, um sich von ihm verabschieden zu können.
Der Erzähler, ein Schriftsteller aus Kiel, leidet unter Flugangst. Er bittet zwei Freunde, ihn mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Gemeinsam planen sie die Reise: über Linz, Szeged und Edirne bis nach Edremit und zurück. Über fünftausend Kilometer. Es ist der Beginn eines abenteuerlichen, fiebrigen Roadtrips quer durch Europa, der geprägt ist von den flirrenden Erinnerungen an den Vater und seine vielen Leben: an den Ehemann, an den Akkordarbeiter, an den Geschichtenerzähler oder den Siebzigjährigen, dessen gefärbte Koteletten eine ganze Feriensiedlung in Aufruhr versetzen konnten.

Feridun Zaimoglu, geboren 1964, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet. Nach »Leyla«, »Liebesbrand«, »Siebentürmeviertel«, »Evangelio« und »Die Geschichte der Frau« erschien zuletzt sein Roman »Bewältigung«.

Buchcover von »Flusslinien«. Ein Flussufer mit verschiedenen Pflanzen im Vordergrund. Rechts fliegt eine Gans vorbei.
Katharina Hagena sitzt seitlich auf einem Stuhl. Ihr rechter Arm ist auf die Rückenlehne gestützt. Sie trägt ein geblümtes Kleid und die blonden, schulterlangen Haare offen. Sie lächelt in die Kamera.
(c) Heike Steinweg

Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin, jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe. Jeden Tag lässt sie sich von dem jungen Fahrer Arthur in den Römischen Garten bringen. Dort, mit Blick auf den Fluss, erinnert sie sich: an ihre Kindheit, den Krieg, ihre Liebhaber und an das, was sie über die einstige Gärtnerin dieses Parks weiß, Else, die große Liebe ihrer Mutter.
Die Erinnerungen halten Margrit am Leben – und die Besuche ihrer zornigen Enkelin. Luzie hat sich kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet und übernachtet nun allein in einer Hütte an der Elbe. Während sie Margrit, deren Mitbewohner und sich selbst im Keller der Seniorenresidenz tätowiert, versucht sie, Stich für Stich, ihre Kraft und ihr Leben zurückzugewinnen.
Und dann ist da noch Arthur. Wenn er gerade niemanden zur Dialyse fährt, sucht er mit einer Metallsonde den Strand ab, erfindet Sprachen, kämpft für gefährdete Arten und ringt mit einer Schuld.
Um nicht vom Strom der eigenen Erinnerungen fortgerissen zu werden, müssen sich die drei auf sich selbst besinnen. Und aufeinander einlassen.

Katharina Hagena, geboren in Karlsruhe, lebt als freie Schriftstellerin mit ihrer Familie in Hamburg. Sie schrieb zwei Bücher über James Joyce, bevor sie 2008 ihren ersten Roman »Der Geschmack von Apfelkernen« veröffentlichte. Das Buch wurde in 26 Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt.

VERGANGENE TERMINE

Buchcover zu Jan Peter Bremers »Nachhausekommen«. Grüne Schrift auf weißem Grund. Ein gemaltes Bild von einem Jungen, der auf dem unteren Teil des Bildes auf dem Boden liegt und sie verbiegt.
Porträt von Jan Peter Bremer. Er steht nach links gewandt vor einem schwarzen Hintergrund und blickt ernst in die Kamera. Er krauslockiges Haar und trägt eine schwarze Lederjacke mit weißen Streifen am Arm.
(c) Andreas Hornoff

Jan Peter Bremer, 1965 in Berlin geboren, erhielt für einen Auszug aus seinem Roman »Der Fürst spricht« 1996 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Er nahm Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland wahr, unterrichtete am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte zahlreiche weitere ausgezeichnete Romane, Hörspiele und ein Kinderbuch. Sein Roman »Der amerikanische Investor« (2011) wurde mit dem Alfred-Döblin-Preis, dem Mörike-Preis und dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Roman »Der junge Doktorand« (2019), der für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Jan Peter Bremer lebt in Berlin.

»Nachhausekommen« erschien 2023 im Berlin Verlag.

Sechs Jahre alt ist der Erzähler, als ihn seine Eltern aus dem wilden Berlin der 1970er-Jahre ins dörfliche Gümse des niedersächsischen Wendlands verpflanzen. Nicht nur ist sein imposanter Vater ein erfolgreicher Künstler, auch wird ihr Zuhause ein regelmäßiger Treffpunkt für die Kunst- und Kulturszene der alten Bundesrepublik. Mit dem intellektuellen, politisch links stehenden Milieu der Eltern und dem ländlich-provinziellen Leben des Dorfes im »Zonenrandgebiet« prallen Welten aufeinander, zwischen denen der Junge Orientierung sucht – und schließlich im Schreiben findet.

 

 

Buchcover zu Caroline Wahls »Windstärke 17«. Es zeigt einen gemalten Strand von oben. Zwei Gestalten stehen zum Meer hin und werfen lange Schatten. Autorinnenname in gelber Schrift am oberen Bildrand. Darunter der Titel in rosa.
Porträt von Caroline Wahl. Sie sitzt auf einem Liegestuhl und schaut in die Kamera. Sie trägt einen blonden Bob und eine pinke Rüschenjacke.
(c) Frederike Wetzels

Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin studiert. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. 2023 erschien ihr Debütroman »22 Bahnen« bei DuMont, für den sie mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis, dem Grimmelshausen-Förderpreis, dem Publikumspreis des Bayerischen Literaturpreises und dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde »22 Bahnen« Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023. Caroline Wahl lebt in Rostock. Caroline Wahl lebt in Rostock.

Am 15. Mai erscheint »Windstärke 17« im Dumont Verlag.

Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen SkipBo, abends arbeitet Ida mit Knut in der Robbe. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie, aber vielleicht tun sie einander ja ganz gut. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, wärmer, erträglicher in Idas Leben. Doch dann erfährt sie, dass Marianne schwer krank ist, und der Schmerz bricht sich wieder Bahn.

Buchcover zu Zara Zerbes »Pytopia Plus«. Rote Schrift auf grauem Grund. In der oberen rechten Ecke ist ein sind in rot die Umrisse eines Blatts einer Monsterapflanze.
Porträt von Zara Zerbe. Sie trägt ihre braunen Haare kinnlang, eine Brille und ein schwarzen T-Shirt. Sie lächelt leicht in die Kamera.
(c) Nane Diehl

Zara Zerbe wurde 1989 in Hamburg-Harburg geboren, hat Literatur- und Medienwissenschaften studiert und lebt als freie Autorin in Kiel. Sie ist Mitherausgeberin des Literaturmagazins »Der Schnipsel« und veranstaltet die »Lesebühne FederKiel« in der Hansa48 in Kiel. Ihre Erzählung »Limbus«, für die sie mit dem Preis »Neue Prosa Schleswig-Holstein 2018/2019« ausgezeichnet wurde, ist 2020 im Sukultur Verlag erschienen. 2021 erschien die Novelle »Das Orakel von Bad Meisenfeld« im stirnholz Verlag. 2022 wurde sie mit dem Kunstförderpreis des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Im März erschien ihr Debütroman »Phytopia Plus« im Verbrecher Verlag.

Brütende Hitze, Artensterben, Dürreperioden und leere Regale im Supermarkt: Für die Menschheit sieht es in den 2040er Jahren nicht allzu rosig aus. Zumindest nicht für die ärmeren Teile der Bevölkerung. Wer Geld hat, lebt in komfortablen, eingezäunten Siedlungen mit eigenem Biosupermarkt und könnte die Klimakrise überleben, indem das Bewusstsein digitalisiert und auf der DNA einer Pflanze gespeichert wird. Die Drosera AG, ein Biotech-Konzern mit Sitz in Hamburg, vermarktet ein solches Verfahren. Kostenpunkt: 350.000 Euro. Aylin gehört nicht zu den Menschen, die sich so etwas leisten können. Sie arbeitet als Aushilfsgärtnerin in den Gewächshäusern der Drosera AG und tauscht mit Besserverdienern seltene Zierpflanzen gegen frische Lebensmittel. Gern hätte sie für ihren Großvater einen Speicherplatz auf einer Pflanze. Als ungewöhnliche Panaschierungen auf den Blättern der Speicherpflanzen auftauchen, beginnt Aylin auf dem Schwarzmarkt Profit daraus zu schlagen, um sich ihren Wunsch zu erfüllen.

»Phytopia Plus« ist eine gesellschaftskritische Reflexion einer nicht allzu weit entfernten Zukunft.

(c) Katja Sämann

Ein kleines Dorf in Jugoslawien, eine Straße, die nach Josip Broz Tito benannt ist, die warme Hand der Großmutter, bosnische Schlangen und Drachen, ein Land, dass es nicht mehr gibt, eine Großmutter, die die Erinnerung verliert und ein Autor, der Erinnerungen sammelt und den Leser mit seiner Fabulierlust-und Kunst verführt: Saša Stanišić (*1978, Višegrad) kehrt nach seinem ersten Besuch mit seinem vielfach ausgezeichneten Roman »Vor dem Fest« mit einem zwischen poetischer Autobiografie und Fiktion changierenden Buch wieder. In »Herkunft« [Luchterhand, 2019] nimmt der Autor die großen lebensbewegenden Fragen auf, angefangen mit dem ersten Zufall jedes Lebens: irgendwo von irgendjemandem geboren zu werden.
Saša Stanišić begibt auf sich die Spuren seiner Familie und der Geschichten eines zerstörten Landes. Er erzählt von Schule, Krieg und dem Neuanfang in einem anderen Land und anderer Sprache. Vom Weggehen und Ankommen, von Begegnungen und Spurensuchen. Und während der Autor seine Herkünfte erkundet und über die Zufälle des Lebens spricht, setzt er das Verstreute, das Verlorene, das Neugefundene in der Sprache wieder zusammen und erzählt von dem, was einen Menschen ausmacht.

»Eines der intelligentesten, geistsprühendsten und - nicht zuletzt - formal innovativsten Bücher dieses Frühjahrs. Eine echte Freude zu lesen!«
Denis Scheck/ Das Erste »druckfrisch« 17.03.2019

(c) Peter von Felbert

Der tschechische Autor Jaroslav Rudiš nimmt den Leser mit auf eine ganz besondere Reise. In seinem ersten auf Deutsch verfassten Roman »Winterbergs letzte Reise«, der in diesem Jahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, begleiten die Lesenden die Protagonisten auf einer Zugfahrt, die nicht nur durch halb Europa, sondern vor allem auch in die Vergangenheit fuhrt. Je weiter die Fahrt des ungleichen Paars – dem 99 jährigen eigensinnigen Winterberg und seinem erheblich jüngeren Krankenpfleger Kraus – gen Osten fuhrt, umso tiefer verstricken sich die beiden Männer in die Wirrnisse der eigenen und der europäischen Vergangenheit.

Wie das Streckennetz der Eisenbahnschienen Verbindungen zwischen den Ländern schafft, so sind auch diese Menschen durch die gemeinsame Geschichte Europas miteinander vereint. Es ist eine verschwundene Welt, die Jaroslav Rudiš in seinem Roman auferstehen lasst: alte Wegstrecken und Tunnel, abgelegene Bahnhofe, heruntergekommene Grandhotels und schummrige Wirtshäuser. Nach und nach loten die beiden Protagonisten ihre lang verdrängten Geheimnisse aus.

»Ein Roadmovie-Roman: Melancholisch, warmherzig und unglaublich witzig.«
SWR1

(c) Dominik Butzmann

Dass er »zu sicher gelebt hat«, begreift Charles mit Anfang 60, kurz vor seinem Ruhestand. Als seine Frau Maude ihm eröffnet, dass ein anderer Mann fortan das Haus mit ihnen teilen soll, setzt er ihrem Traum zunächst einen eigenen entgegen: einmal im Leben durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Das Wasser – stark, anziehend, gefahrvoll – verändert Charles’ Sicht auf sein Leben: auf die drei Sommer der Liebe in den Siebzigern, menschliche Leidenschaften, gescheiterte Utopien.
In ihrem Roman »Kanalschwimmer« erzählt Ulrike Draesner mit beeindruckend poetischer Intensität die Geschichte einer Kanalüberquerung, die äußere wie innere Grenzen testet.

DO, 26.01.2017           »Nachts ist es leise in Teheran« Lesung und Gespräch mit Shida Bazyar

MI, 01.02.2017            »Das Unglück der anderen« Lesung und Gespräch mit Nele Pollatschek

DO, 16.02.2017           »Morgen mehr« Lesung und Gespräch mit Tilman Rammstedt

DI, 14.03.2017            »Muttermale« Lesung und Gespräch mit Arnon Grünberg