Feature-Anatomie

Sollte man Kleist gelesen haben, wenn man Novellen schreibt, Tarantino gesehen, wenn man Filme macht und Wagner gehört haben, wenn man komponiert? Vermutlich. Und genauso ist es garantiert nicht unnötig, ein paar Radiofeatures zu kennen, wenn man selber welche machen möchte.

Wie funktioniert ein schmissiger Anfang? Wie etabliert man Figuren? Wie setzt man »Atmos« wirkungsvoll ein? Wie nimmt man die überhaupt auf? Sollte man seine Texte selber sprechen oder das lieber einem Berufsschauspieler überlassen? Wie funktioniert ein gelungenes Interview? Wie geht man mit fremdsprachigen Originaltönen um? Und wie montiere ich das alles?

Auf solche Fragen und viele mehr finden Autor:innen und Regisseur:innen seit über 70 Jahren Antworten. Nicht immer also muss das Rad neu erfunden werden, wenn man Radiofeatures machen möchte.
Manchmal genügt es, die Antworten zu kennen, welche die großartige Feature-Tradition bereit hält. Das bedeutet Hören und Analysieren, um mit eigenen Mitteln Ähnliches zu probieren oder neue Lösungen zu finden.

Der Kurs Feature-Anatomie von und mit Walter Filz und Michael Lissek
bietet den Teilnehmenden eine Übersicht über die Welt des Radiofeatures.
Die beiden Redakteure präsentieren die ihrer Meinung nach interessantesten Features und zerlegen sie gemeinsam mit den Teilnehmenden in ihre Bestandteile. Präsentiert werden Prototypen und Rohrkrepierer, slapstickhafte Regieniederlagen und triumphale Grandiositäten. Es
wird bejubelt, verdammt, gezeigt, gedeutet, geraten. Dabei sind auch Ausflüge zu amerikanischen Fernsehserien wie Fargo und Breaking Bad zu erwarten.

Feature-Anatomie ist der immer wieder geforderte und lange erwartete Hör-Kurs in Sachen »Feature« am Nordkolleg – der ganz nebenbei viel praktisches Handwerkszeug für die nächste [oder erste] spannende akustische Erzählung liefert.